Tun aus dem Sein – Sein aus dem Tun

Ich behaupte, dass sich die meisten Menschen darüber definieren, was sie tun und dabei betrachten sie sich dabei mit den Augen der Aussenwelt. Wie kommt es an? Wie erfolgreich bin ich? Was wird von mir erwartet? Das nenne ich Sein aus dem Tun und es ist wirklich weit verbreitet. So sehr, dass man nicht einmal mehr darüber nachdenkt. Wir lernen schon früh, uns dem Tun anzupassen, damit wir gesellschaftsfähig, liebenswürdig, konform sind oder um etwas Bestimmtes zu erreichen und z. B. auf der Karriereleiter hochzukommen. Man kann wirklich sagen, der Fokus des Massenbewusstseins liegt auf dem Tun. Du bist, was du tust. Solange du Spass an deinem Tun hast, wird das auch einigermassen funktionieren.

Aber, was geschieht, wenn du plötzlich die Lust am Tun verlierst? Was ist, wenn dir das, was dir früher Spass gemacht hat, dir sinnvoll erschien, du dich dafür leidenschaftlich ins Zeug gelegt hast, plötzlich weg ist? Was ist, wenn du fühlst, wie deine Tatkraft schwindet und du dich mehrheitlich energielos fühlst?

Das Sein aus dem Tun heraus lässt dir wenig Zeit, um deinem Sein auf nachzuspüren. Nun, wenn du an dem Punkt bist, wo du dich fragst, wo den nur deine Leidenschaft geblieben ist, wenn dir alles immer mehr zu entgleiten scheint, selbst dann, wenn du etwas tust, dann ist der Augenblick gekommen, dich wieder an dein Sein zu erinnern.

Spüre in die Aussage: Ich tue etwas aus meinem Sein heraus. Wie fühlt sich das für dich an? 

Und jetzt die andere Aussage: Ich bin etwas aus meinem Tun heraus. Kannst du spüren, wie anders die Qualität und die Energie in diesen beiden Aussagen ist? 

Stell dir eine Spirale vor. Das Tun aus dem Sein, entspringt vom Inneren der Spirale und geht nach Aussen. Das Sein aus dem Tun geht von Aussen und führt nach Innen. Früher oder später kommst du also vom Sein aus dem Tun ins Sein aus dem Tun. :D

Erinnere dich heute an dein Sein und beginne mit kleinen Schritten aus deinem Sein heraus etwas zu tun. Das hat eine ganz andere Qualität, als wenn du tust, um zu sein, nicht? Heute ist ein guter Tag, um damit zu beginnen. 

Ich weiss, es ist nicht so einfach aus dem Sein heraus zu tun, denn da sind so viele Verpflichtungen, denen du nachgehen musst, nicht?

Das Tun, das aus dem Sein entsteht, braucht deine Bereitschaft, dir selbst zu begegnen. Wenn du dein Sein nicht fühlst, kannst du auch nicht aus deinem Sein heraus etwas tun. Es ist einfacher zu Tun, um zu sein, nicht? Es braucht deine Bereitschaft, dich mit deinen eigenen Augen zu betrachten, anstatt dich mit den Augen der äusseren Welt zu betrachten. 

Herzlichst deine Eveline